01. September 2020 - Lesezeit 8 Minuten
Neues Spiel, neue Möglichkeiten: Die Umstellung auf S4/HANA wirft in vielerlei Hinsicht Fragen auf. Von der Festlegung einer Zielarchitektur über die Auswahl eines geeigneten Transformationsverfahrens bis hin zu Detailaspekten rund um Lizenzierung und Co. ist an verschiedensten Stellen besonderes Augenmerk erforderlich. Die generelle Herausforderung liegt vor allem in der ganzheitlichen Betrachtung. Ein Punkt, den viele dabei noch übersehen, ist der Einfluss, den jede einzelne vorgelagerte Entscheidung im Zuge der technologischen Neuausrichtung für die IT-Organisation selbst bedeutet – wobei eventuelle Auswirkungen auf die Strukturen der Unternehmensfachbereiche ebenfalls nicht ausgeschlossen sind.
Aktuellen SAP-Systemlandschaften ist in der Regel eines gemein: Für den Systembetrieb und die Anwendungsbetreuung müssen heute schon viele, aber für gewöhnlich gut abgrenzbare Kompetenzfelder abgedeckt werden. So ist im Rahmen der SAP-Basis beispielsweise das Wissen zu Datenbankverwaltung, Betriebssystem und Hardware essenziell. Sobald es um Anwendungen geht, rücken dagegen spezifische Kenntnisse rund um Prozesse, ABAP-Entwicklung, Customizing oder Schnittstellen in den Vordergrund. Diese „alte Welt“ gilt nun als Auslaufmodell. In Folge des künftigen Zusammenspiels der einzelnen Systemkomponenten ergeben sich gegenüber der etablierten SAP Business Suite deutlich mehr technische Optionen und Lösungswege für gleichartige Probleme. Aufgaben gestalten sich weitaus aufgefächerter und komplexer. Der Know-how-Anspruch reicht vom Datenbankserver über Back- und Frontend-System bis hin zu den zahlreichen SAP Cloud-Anwendungen. Grundsätzlich gibt es für alles unterschiedlichste Umsetzungsalternativen. Beispiele zeigen sich zuhauf: So kann die Fiori-Entwicklung – wenn überhaupt gewünscht – on premise, aber auch über die Cloud-Plattform erfolgen. Gleichzeitig kommen x-verschiedene Technologien im Zusammenspiel mit der HANA-Datenbank in Frage, von den vielfältigen Herangehensweisen im Analytics-Umfeld ganz zu schweigen. Um die mit der technischen Diversifikation einhergehende Komplexität im Griff zu behalten, ist eine Neuaufstellung der IT-Organisation unumgänglich. Der derzeitige Anspruch vieler Rechenzentren mittlerer Größe, prinzipiell alle Themenfelder abzudecken, wird sich mittel- bis langfristig nicht aufrechterhalten lassen. Neue bzw. angepasste Sourcing-Konzepte werden zum wichtigen Thema. Nur am Rande angemerkt: Ebenso muss in den Unternehmen berücksichtigt werden, dass eine Grundsatzentscheidung über den Einsatz einer neuen IT-Applikation eventuell bedeutet, dass sich zur sinnvollen Unterstützung der Geschäftsprozesse zudem organisatorische Zuordnungen in den Fachbereichen ändern können.
Die Corona-Pandemie hat das alltägliche Leben der meisten Menschen grundlegend verändert. Zwar ist die deutsche Energiewirtschaft nicht so stark wie andere Branchen von der COVID 19-Krise betroffen, doch die Unternehmen mussten und müssen sich schnell auf die neuen Herausforderungen einstellen. Zudem wird der strukturelle Umbau der Branche durch die Pandemie nicht gestoppt und gesetzliche sowie regulatorische Anforderungen, wie z. B. die Novelle im NABEG, bleiben weiterhin bestehen und müssen umgesetzt werden. Gerade die Energieversorgungsunternehmen sind als Teil der kritischen Infrastruktur für wichtige Rahmenbedingungen in unserem täglichen Leben zuständig. Deshalb legen sie auch großen Wert auf die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Die Homeofficezeit hat auch bei den Energieversorgungsunternehmen im letzten Jahr deutlich zugenommen, die Umstellung erfolgte zügig und konsequent.
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