28. September 2022 - Lesezeit 5 Minuten
„Wissen ist Macht“ – so lautet ein bekannter Aphorismus. Auch in Unternehmen stellt das vorhandene Wissen eine kostbare Ressource dar. Wissensmanagement wird als Prozess gesehen, der aus dem Erfassen, Verwalten, Teilen und Nutzen von Wissen besteht. Indem Organisationen ihr wertvollstes Gut, das Fachwissen und die Erfahrungen der Belegschaft, effektiv nutzen, können Effizienz und Produktivität verbessert und wichtige Informationen innerhalb des Unternehmens gehalten werden. Wir sehen drei Gründe, warum Wissensmanagement für Unternehmen und Institution immer wichtiger wird:
1. Demografie – Die Babyboomer gehen in Rente
In unserer Gesellschaft schreitet der demografische Wandel voran. Dieser Wandel bringt Veränderungen der Altersstruktur in zahlreichen Unternehmen mit sich. Die geburtenstarken Jahrgänge („Babyboomer“) und damit viele erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen unmittelbar vor dem Renteneintritt. Diese sind in ihren Teams jedoch wichtige Wissensträger, da sie aufgrund ihrer Berufserfahrung und ihrer oft langen Betriebszugehörigkeit explizites und implizites Wissen angesammelt haben. Dieses Wissen stellt eine kostbare Ressource im Unternehmen dar. Es gilt, das Wissen aktiv zu sichern und zu transferieren, sodass es nicht verloren geht und weiter nutzenstiftend eingesetzt werden kann.
Tipp: Denken Sie frühzeitig an die Nachfolgeplanung und schaffen Sie einen geeigneten Rahmen zur strukturierten Sicherung des Wissens, indem Sie z. B. interne Expertennetzwerke oder ein Wiki aufbauen.
2. Great Resignation – Die Wechselbereitschaft ist so hoch wie nie
Eine aktuelle Gallup-Studie[1] kommt zu dem Ergebnis, dass die kurz- und mittelfristige Wechselbereitschaft bei den deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern noch nie so hoch war wie aktuell. Demnach plant jeder vierte Angestellte in einem Jahr nicht mehr bei seinem derzeitigen Arbeitgeber tätig zu sein. 42 Prozent der Teilnehmenden planen einen Wechsel innerhalb der nächsten drei Jahre. Experten rechnen mit großen Kündigungswellen in den Unternehmen.
Auch hier gehen ggf. einerseits Leistungs- und Wissensträger in den Unternehmen verloren. Andererseits ergibt sich daraus die Herausforderung, neue Mitarbeitende möglichst schnell arbeitsfähig zu machen.
Tipp: Bedenken Sie, dass die Verweildauer im Unternehmen tendenziell abnimmt, auch wenn Sie Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung unternehmen. Ein strukturiertes Wissensmanagement z. B. in Form einer Schulungsdatenbank sowie digitales On- und Offboarding sind unerlässlich.
[1] (Gallup Engagement Index 2021)
3. Informations- und Medienflut – Unsere Aufnahmefähigkeit und Aufmerksamkeit sind begrenzt
Die Digitalisierung verändert unseren Alltag. Mediale Reize und Informationsüberflutung beanspruchen unsere begrenzt verfügbare Aufmerksamkeit sowie unsere geistigen Ressourcen nahezu permanent. Studien zeigen, dass dies auch zu Veränderungen in unserem Langzeitgedächtnis und unserer Konzentrationsfähigkeit führt. So nimmt z. B. die kognitive Leistungsfähigkeit bereits bei der bloßen Anwesenheit eines Smartphones im Raum messbar ab. Hinzu kommt der dynamische Arbeitsalltag, in dem es zunehmend gilt, sich auf schnell wechselnde Themen und Herausforderungen einzustellen.
Wir beobachten, dass sowohl die Möglichkeit als auch die Bereitschaft, sich die Zeit zu nehmen, nach einer bestimmten Information intensiv zu suchen, abnimmt. Durch Google und Co. ist es normal geworden, dass Informationen jederzeit schnell verfügbar und auffindbar sind. Ein gut aufgebautes und klar strukturiertes internes Wissensmanagement ist ein wichtiges Instrument für effizientes und effektives Arbeiten.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre internen Wissenssammlungen klar strukturiert, gut auffindbar, anwenderfreundlich und aktuell sind.
Sind Sie in Ihrem Unternehmen im Wissensmanagement gut aufgestellt? Sind Ihre internen Wissenssammlungen gut strukturiert, aktuell und werden auch genutzt?
Gerne unterstützen wir Sie individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt beim Finden der richtigen Werkzeuge und Methoden, im Aufbau oder bei der Aktualisierung Ihres internen Wissensmanagements.
Über die Autorin
Diesen Artikel teilen
Weiterführende Links
Drücken Sie die Eingabetaste um zu suchen